Viele Museen zeigen ihre Ausstellungen auch online

Wien

Österreich - Deutschland Malerei 1970 bis 2020

Die Ausstellung ist von 6. September 2023 bis 21. Jänner 2024 in der ALBERTINA MODERN zu sehen.

Georg Baselitz
Hadendoa, 1972

ALBERTINA, Wien – The ESSL Collection © Georg Baselitz 2023

Xenia Hausner
EXILES 3, 2017
Öl auf Papier auf Dibond
ALBERTINA, Wien – Familiensammlung Haselsteiner © Xenia Hausner / Bildrecht Wien, 2023


Wie im Fußball so in der Kunst? Nein. Gewiss nicht. Das Länderverhältnis Deutschland - Österreich stellt sich in der bildenden Kunst gänzlich anders da als im Sport: Es gibt keine harten Fronten, keinen Wettkampf, keine Gewinner und Verlierer, kein Jung und Alt.

Die große Herbstausstellung der ALBERTINA MODERN widmet sich hervorragenden KünstlerInnen aus beiden Ländern, die eine lange Geschichte verbindet, thematisiert diese jedoch nicht, sondern lässt in einer direkten Gegenüberstellung wichtige Sammlungspositionen der Albertina wie Georg Baselitz und Maria Lassnig, Katharina Grosse und Wolfgang Hollegha, Arnulf Rainer und Gerhard Richter, Albert Oehlen und Martha Jungwirth in einen überzeugenden Dialog treten.

Es entfaltet sich ein überraschender Pas de deux abseits des Nationalitätenprinzips, der das Tänzerische und Spielerische der Kunst in den Vordergrund rückt. Dabei kommen sowohl die deutschen wie die österreichischen Positionen in ihrer Individualität zur Geltung. Gemeinsam entwickeln sie eine transformative Kraft und siegen mit einer Ästhetik aus Harmonien, Spannungen und Brüchen.

Mehr Information www.albertina.at

 

Copyright Text: ALBERTINA MODERN

 

 


VALIE EXPORT

Retrospektive

23.6. bis 1.10.2023

ALBERTINA

VALIE EXPORT
Anfügung, 1976
Silbergelatinepapier
ALBERTINA, Wien – Familiensammlung Haselsteiner © VALIE EXPORT, Bildrecht Wien, 2023

VALIE EXPORT
Zug II, 1972
Siebdruck auf Glasplatten
© VALIE EXPORT, Bildrecht, Wien 2023 Courtesy Galerie Thaddaeus Ropac and the artist


Die Performance- und Medienkünstlerin VALIE EXPORT ist Pionierin: Mit feministischer Agenda hat
EXPORT früh die Rolle der Frau und Künstlerin untersucht und aufgezeigt, wie sich patriarchale
Strukturen dem weiblichen Körper auf schmerzhafte Weise einschreiben. Der Körper ist in EXPORTs
bahnbrechendem Werk untrennbar mit seiner Darstellung in visuellen Medien verknüpft. EXPORTs
kritische wie tiefgreifende Analyse technischer Abbildungsprozesse legt offen, wie Massenmedien
geschlechtsspezifische Identitätsbilder erst konstruieren und festschreiben.

Die Ausstellung spannt den Bogen von EXPORTs bahnbrechenden frühen feministischen Aktionen,
wie dem TAPP und TASTKINO (1968) über ihre provokanten Performances (ASEMIE, 1973) und
vielschichtigen Installationen I (beat (it)) (1980) bis hin zu der über mehrere Jahre konsequent
verfolgten Werkgruppe der Körperkonfigurationen (1972-82). Ein Schwerpunkt der Ausstellung liegt
auf der Relevanz der Fotografie für das Schaffen der Künstlerin. Ob zu dokumentarischen Zwecken,
als Experiment oder als eigenständiges Werk spielt die Fotografie eine zentrale Rolle für EXPORTs
feministische und gesellschaftspolitische Fragestellungen. An der Schnittstelle zu Film, Video- und
Body-Art erlaubt sie neue Einblicke in das Werk der Künstlerin. Das Verhältnis von Subjekt und Raum,
Performance und Bild, Körper und Blick sowie Weiblichkeit und Repräsentation ist hierfür
bezeichnend.

Mehr Information www.albertina.at

 

Copyright Text: ALBERTINA

 


RENDEZ-VOUS

Picasso, Chagall, Klein und ihre Zeit

6. Mai 2023 bis 29. Oktober 2023

Heidi Horten Collection

Pablo Picasso, Buste d´Homme, 1969
© Succession Picasso/Bildrecht, Wien, 2022

Die diesjährige Sommerausstellung der Heidi Horten Collection lädt zum Rendez-vous mit jenen Künstler*innen der Sammlung ein, in deren Biografien Frankreich eine zentrale Rolle gespielt hat. Sie begleitet die Künstler*innen an jene Orte, die wichtige Stationen in deren künstlerischer Entwicklung dargestellt haben. So spiegeln die unterschiedlichen Stationen die Bedeutung von Paris aber auch des Midi – des Südens Frankreichs – als Impulsgeber und Nährboden für die Entstehung und Verbreitungen bedeutender Kunstbewegungen des 20. Jahrhunderts. Einen besonderen Fokus legt die Ausstellung dabei auf das Werk Pablo Picassos, dessen Todestag sich 2023 zum 50. Mal jährt, sowie auf das Schaffen von Marc Chagall und Yves Klein, von welchen die Sammlung über größere Konvolute verfügt. 

 

 

Marc Chagall, Les mariés au ciel (Die Brautleute im Himmel | The Married in Heaven), 1954-1956

Bildrecht, Wien 2023

Foto © Heidi Horten Collection

 

Yves Klein, RE 1 (Relief Éponge Bleu), 1958
© Succession Yves Klein/Bildrecht, Wien, 
2023

Foto: Heidi Horten Collection

 


Im Rahmen der Ausstellung wird ein Film gezeigt, der Picasso beim Malen zeigt. Lebensgroß in den Ausstellungsraum projiziert „stehen“ die Besucher dem Künstler scheinbar direkt gegenüber und erhalten so einen unmittelbaren Eindruck von seiner  Arbeitsweise. 

In eine audiovisuelle Welt tauchen die Besucher im Medienkabinett ein, wenn zu den abstrakten  Bildern von Sergej Poliakoff und zur ausgestellten Partitur von Maurice Ravel die Musik von „Rêves“ erklingt.

Sind die beiden oberen Geschosse primär der Kunst aus der Heidi Horten Collection gewidmet, so ist es im Atrium die Lebenswelt der Stifterin in den 1970er- und 1980er-Jahren, die zur Darstellung kommt. Dem Thema der Ausstellung „Frankreich“ entsprechend stehen die modernistische Villa Dubeau an der Côte d’Azur sowie die beiden Yachten Carinthia VI und Carinthia VII im Zentrum dieses Teils der Ausstellung. Es wird die fast schon legendäre Bambusbar der Villa Dubeau wiedererstehen, dazu ausgewählte Möbelarrangements. Im Tea Room schließlich werden ausgewählte französische kunstgewerbliche Objekte ausgestellt, von Cartier und Lalique wie auch von weniger bekannten Designern und Herstellern. Die Ausstellung spürt so auch spielerisch dem mondänen Leben der Sammlerin nach, in dem die Kunst stets eine besondere Position einnahm.

Mit Werken von Pierre Bonnard, Georges Braque, Marc Chagall, Kees van Dongen, Jean Dubuffet, Jean Fautrier, Marie Laurencin, Fernand Léger, Pablo Picasso, Camille Pissarro, Serge  Poliakoff, Pierre Auguste Renoir, Paul Signac, Chaim Soutine, Niki de Saint Phalle, Henri de Toulouse-Lautrec, Maurice Utrillo, Maurice Vlaminck u.a.

Mehr Info www.hortencollection.com

 

Copyright Text: Heidi Horten Collection

 


Yoshitomo Nara

All my little words

10.5. bis 1.11.2023

ALBERTINA MODERN, Wien

Yoshitomo Nara
Cup Kid, 2000
Acrylic and collage on paper
Collection of the artist | Courtesy Pace Gallery © Yoshitomo Nara | Foto: Yoshitomo Nara

Yoshitomo Nara (*1959) zählt weltweit zu den bekanntesten Künstlern seiner Generation. Der Japaner, der vor allem für seine Zeichnungen von großäugigen, cartoon-artigen Kindern berühmt ist, wurde in den 2000er Jahren gemeinsam mit Takashi Murakami und anderen Teil der „Superflat“-Bewegung. Die Darstellungen von Mädchen, die an die Ästhetik von Comics und Mangas erinnern, sind ein Symbol der Widerspenstigkeit, des Trotzes und des
Widerstandes.
Sein Schaffen umfasst Malerei, Zeichnung, Fotografie, Installationen und Skulpturen etwa aus Bronze, Keramik oder Fiberglas. Yoshitomo Nara wächst im Japan der Nachkriegszeit auf, besonders beeinflusst von Pop-Kultur, Comics und Rockmusik erschafft er einen unverkennbaren Stil, der seine vielschichtigen innerlichen Gefühlswelten ausdrückt. 1987 schließt er sein Studium an der Aichi University of the Arts ab. Ein Jahr später geht er an die Kunstakademie in Düsseldorf, und lässt sich schlussendlich 1994 in Köln nieder. Seit 2000 lebt er wieder in seinem Heimatland Japan. Diese Nähe zu Europa wird für sein Werk zentral, denn Nara beginnt
japanische und westliche Populärkultur miteinander zu verbinden.
Zu seinem Markenzeichen werden die Darstellungen von Mädchen mit grimmigem Blick: In diesen einsamen Figuren spiegeln sich Gefühle von Verlassenheit, Verwundbarkeit, Unzufriedenheit, Zorn und Rebellion wieder. Das Tōhoku-Erdbeben und der Tsunami im Osten Japans im Jahr 2011 beeinflussen Nara stark in seiner Weltsicht und wirken sich auf sein
späteres Werk aus. Die Werke nach 2011 tragen jedoch nach wie vor den charakteristischen Stil Naras, den er im Laufe seiner künstlerischen Karriere entwickelt hat. Sie sind etwas mehr von Nachdenklichkeit und Pathos geprägt und scheinen über Themen wie Vergänglichkeit, Zeitlichkeit, Schönheit und Gegenwart zu reflektieren.

Schwerpunkt der Ausstellung in der ALBERTINA MODERN ist sein breites zeichnerisches
Œuvre, welches sich über den Zeitraum von rund 40 Jahren spannt.
Nara zeichnet auf allem, was im unterkommt: Briefumschläge, Ausstellungseinladungen oder Restaurantservietten, die dem Künstler als visuelle Gedankenstütze dienen. Die Ausstellung untersucht die gesamte emotionale Bandbreite seiner scheinbar niedlichen Charaktere vom Grübeln bis zur Rebellion.

Mehr Information www.albertina.at

 

Copyright Text: ALBERTINA MODERN