6. Mai 2023 bis 29. Oktober 2023
Heidi Horten Collection
Pablo Picasso, Buste d´Homme, 1969
© Succession Picasso/Bildrecht, Wien, 2022
Die diesjährige Sommerausstellung der Heidi Horten Collection lädt zum Rendez-vous mit jenen Künstler*innen der Sammlung ein, in deren Biografien Frankreich eine zentrale Rolle gespielt hat. Sie begleitet die Künstler*innen an jene Orte, die wichtige Stationen in deren künstlerischer Entwicklung dargestellt haben. So spiegeln die unterschiedlichen Stationen die Bedeutung von Paris aber auch des Midi – des Südens Frankreichs – als Impulsgeber und Nährboden für die Entstehung und Verbreitungen bedeutender Kunstbewegungen des 20. Jahrhunderts. Einen besonderen Fokus legt die Ausstellung dabei auf das Werk Pablo Picassos, dessen Todestag sich 2023 zum 50. Mal jährt, sowie auf das Schaffen von Marc Chagall und Yves Klein, von welchen die Sammlung über größere Konvolute verfügt.
Marc Chagall, Les mariés au ciel (Die Brautleute im Himmel | The Married in Heaven), 1954-1956
Bildrecht, Wien 2023
Foto © Heidi Horten Collection
Yves Klein, RE 1 (Relief Éponge Bleu), 1958
© Succession Yves Klein/Bildrecht, Wien,
2023
Foto: Heidi Horten Collection
Im Rahmen der Ausstellung wird ein Film gezeigt, der Picasso beim Malen zeigt. Lebensgroß in den Ausstellungsraum projiziert „stehen“ die Besucher dem Künstler scheinbar direkt gegenüber und erhalten so einen unmittelbaren Eindruck von seiner Arbeitsweise.
In eine audiovisuelle Welt tauchen die Besucher im Medienkabinett ein, wenn zu den abstrakten Bildern von Sergej Poliakoff und zur ausgestellten Partitur von Maurice Ravel die Musik von „Rêves“ erklingt.
Sind die beiden oberen Geschosse primär der Kunst aus der Heidi Horten Collection gewidmet, so ist es im Atrium die Lebenswelt der Stifterin in den 1970er- und 1980er-Jahren, die zur Darstellung kommt. Dem Thema der Ausstellung „Frankreich“ entsprechend stehen die modernistische Villa Dubeau an der Côte d’Azur sowie die beiden Yachten Carinthia VI und Carinthia VII im Zentrum dieses Teils der Ausstellung. Es wird die fast schon legendäre Bambusbar der Villa Dubeau wiedererstehen, dazu ausgewählte Möbelarrangements. Im Tea Room schließlich werden ausgewählte französische kunstgewerbliche Objekte ausgestellt, von Cartier und Lalique wie auch von weniger bekannten Designern und Herstellern. Die Ausstellung spürt so auch spielerisch dem mondänen Leben der Sammlerin nach, in dem die Kunst stets eine besondere Position einnahm.
Mit Werken von Pierre Bonnard, Georges Braque, Marc Chagall, Kees van Dongen, Jean Dubuffet, Jean Fautrier, Marie Laurencin, Fernand Léger, Pablo Picasso, Camille Pissarro, Serge Poliakoff, Pierre Auguste Renoir, Paul Signac, Chaim Soutine, Niki de Saint Phalle, Henri de Toulouse-Lautrec, Maurice Utrillo, Maurice Vlaminck u.a.
Mehr Info www.hortencollection.com
Copyright Text: Heidi Horten Collection
10.5. bis 1.11.2023
ALBERTINA MODERN, Wien
Yoshitomo Nara
Cup Kid, 2000
Acrylic and collage on paper
Collection of the artist | Courtesy Pace Gallery © Yoshitomo Nara | Foto: Yoshitomo Nara
Yoshitomo Nara (*1959) zählt weltweit zu den bekanntesten Künstlern seiner Generation. Der Japaner, der vor allem für seine Zeichnungen von großäugigen, cartoon-artigen Kindern berühmt ist, wurde in den 2000er Jahren gemeinsam mit Takashi Murakami und anderen Teil der „Superflat“-Bewegung. Die Darstellungen von Mädchen, die an die Ästhetik von Comics und Mangas erinnern, sind ein Symbol der Widerspenstigkeit, des Trotzes und des
Widerstandes. Sein Schaffen umfasst Malerei, Zeichnung, Fotografie, Installationen und Skulpturen –
etwa aus Bronze, Keramik oder Fiberglas. Yoshitomo Nara wächst im Japan der Nachkriegszeit auf, besonders beeinflusst von Pop-Kultur, Comics und Rockmusik erschafft er einen unverkennbaren
Stil,
der seine vielschichtigen innerlichen Gefühlswelten ausdrückt. 1987 schließt er sein Studium an der Aichi University of the Arts ab. Ein Jahr später geht er an die Kunstakademie in Düsseldorf, und lässt sich schlussendlich 1994 in Köln nieder. Seit 2000 lebt er wieder in seinem Heimatland Japan. Diese Nähe zu Europa wird für sein Werk zentral,
denn Nara beginnt
japanische und westliche Populärkultur miteinander zu verbinden. Zu seinem Markenzeichen werden die Darstellungen von Mädchen mit grimmigem Blick: In diesen einsamen Figuren spiegeln sich Gefühle von Verlassenheit, Verwundbarkeit, Unzufriedenheit, Zorn und Rebellion wieder. Das Tōhoku-Erdbeben und der Tsunami im Osten Japans im Jahr 2011 beeinflussen Nara stark in seiner Weltsicht und wirken sich auf sein
späteres Werk aus. Die Werke nach 2011 tragen jedoch nach wie vor den charakteristischen Stil Naras, den er im Laufe seiner künstlerischen Karriere entwickelt hat. Sie sind etwas mehr von Nachdenklichkeit und Pathos geprägt und scheinen über Themen wie Vergänglichkeit, Zeitlichkeit, Schönheit und Gegenwart zu reflektieren.
Schwerpunkt der Ausstellung in der ALBERTINA MODERN ist sein breites zeichnerisches
Œuvre, welches sich über den Zeitraum von rund 40 Jahren spannt. Nara zeichnet auf allem, was im unterkommt: Briefumschläge, Ausstellungseinladungen oder Restaurantservietten, die dem Künstler als visuelle Gedankenstütze dienen. Die Ausstellung untersucht die gesamte emotionale Bandbreite seiner scheinbar niedlichen Charaktere –
vom Grübeln bis zur Rebellion.
Mehr Information www.albertina.at
Copyright Text: ALBERTINA MODERN
17.03.2023 – 18.06.2023
ALBERTINA
Pablo Picasso
Nackte Frau mit Vogel und Flötenspieler, 1967
Öl auf Leinwand
ALBERTINA, Wien - Sammlung Batliner © Succession Picasso/ Bildrecht, Wien 2023
Vor 50 Jahren stirbt Pablo Picasso –
der Maler des Jahrhunderts ist tot.
Sein Schaffen umfasst 50.000 Werke. Es spiegelt die gewaltigen politischen Umwälzungen
seiner Zeit wider: turbulente Kriegsjahre, das Ausstellungsverbot unter deutscher Besatzung,
den Spanischen Bürgerkrieg. Mit seinem Pinsel und seiner Feder setzt er sich für die Freiheit
ein. Seine Faszination für den Stierkampf, seine Beziehungen zu Frauen, sein Verlangen nach
dem Bacchanal und der Erotik, fesseln ihn ein Leben lang.
Es ist die dritte Picasso-Ausstellung der ALBERTINA: Nach der Präsentation des Spätwerks in‚
Malen gegen die Zeit‘ (2006) und der Ausstellung über den politischen Picasso in ‚Peace and
Freedom‘ (2010) zeigt die ALBERTINA nun Werke von Pablo Picasso aus ihrem eigenen
Besitz. Die Ausstellung zeigt einmal mehr, warum Picasso ein Kontinent genannt wurde, ein
Jahrhundertkünstler.
Mehr Information www.albertina.at
Copyright Text: ALBERTINA
7. März bis 25. Juni 2023
Kunsthistorisches
Museum Wien
Frans Floris, Das Jüngste Gericht, 1565
Leinwand, 162 × 220 cm
Kunsthistorisches Museum Wien, Gemäldegalerie
© KHM-Museumsverband
Georg Baselitz, Nylonparade, 2022
Öl, Dispersionsklebstoff und Nylonstrümpfe auf Leinwand,
300 × 400 cm
Privatbesitz
© Georg Baselitz 2023, Foto: Jochen Littkemann, Berlin
BASELITZ
NACKTE MEISTER
Kunsthistorisches Museum
Wien
7. März bis 25. Juni
2023
Das Kunsthistorische Museum
zeigt in seiner großen Frühjahrsausstellung Georg Baselitz (*1938), einen
der bedeutendsten Künstler
unserer Zeit, im Dialog mit den Alten Meistern.
„Wie eine Tapete
sollen meine Bilder für die Alten Meister sein.“ – Georg Baselitz
Aus Anlass seines 85.
Geburtstags wurde Georg Baselitz zu einem Ausstellungsprojekt eingeladen, in
dem der Künstler in ein
visuelles Gespräch mit Cranach, Altdorfer, Baldung Grien, Parmigianino,
Correggio, Tizian und Rubens
sowie den Manieristen am Hof Kaiser Rudolfs II. tritt. Er selbst traf die
Auswahl der Werke. 73 seiner
Gemälde und zwei Skulpturen aus den Jahren 1972 bis 2022 werden
gemeinsam mit 40 Werken der
Gemäldegalerie gezeigt, wobei sein Spätwerk in einer bisher nicht
gekannten Fülle zu sehen sein
wird. Formale und visuelle Kriterien dominieren dabei die Auswahl sowie
die vollkommene Konzentration
auf den Akt, die nackte Figur. Nicht die mythologischen und biblischen
Geschichten der
Altmeister-Gemälde interessieren Baselitz, sondern der menschliche Elementarzustand.
Um dieses zentrale Thema der
europäischen Kunst kreist die Ausstellung.
Mehr Information www.khm.at
Copyright Text: Kunsthistorische Museum Wien