14. MAI BIS 11. SEPTEMBER 2022
Bucerius Kunst Forum Hamburg
Herbert List: Unter dem Poseidontempel, Sounion, um 1936
Münchner Stadtmuseum, Sammlung Fotografie
© Herbert List Estate / Magnum Photos / Agentur Focus
Herbert List: Geist des Lykkabettos, Athen 1937, Münchner Stadtmuseum, Sammlung Fotografie, Archiv List
© Herbert List Estate / Magnum Photos / Agentur Focus
Das Bucerius Kunst Forum präsentiert die erste internationale Retrospektive zu Herbert List (1903 – 1975) seit über zwei Jahrzehnten im Rahmen der 8. Triennale der Photographie Hamburg. Mit rund 240 Vintage Prints, Erstausgaben von Publikationen und nur selten gezeigten Reportage-Fotografien bietet sie einen einmaligen Überblick zum Œuvre des Hamburger Magnum-Fotografen. Die Zusammenarbeit mit dem Herbert List Estate und dem Münchner Stadtmuseum sowie die gemeinsame Kuration von Kathrin Baumstark, Direktorin des Bucerius Kunst Forums, und Ulrich Pohlmann, Leiter der Sammlung Fotografie im Münchner Stadtmuseum, hat dies ermöglicht.
Herbert List, 1903 als ältester Sohn eines Kaffeehändlers in Hamburg geboren, geht seinem frühen Interesse für Kunst und Fotografie ab 1930 intensiver nach und entscheidet sich 1936 für eine Fotografen-Laufbahn. Die Bedrohung durch die Nationalsozialisten als homosexueller Mann mit einem jüdischen Großvater veranlasst ihn 1936, Deutschland zunächst zu verlassen und nach Paris zu gehen. 1937 bricht er erstmals für einige Monate nach Griechenland auf, wohin er im Laufe seines Lebens immer wieder zurückkehren wird. Um einer Verhaftung in Griechenland zu entgehen, lässt er sich 1941 in München nieder. Die Stadt wird sein Lebenszentrum und Ausgangspunkt für seine zahlreichen Reisen.
Mehr Information www.buceriuskunstforum.de
Copyright Text: Bucerius Kunst Forum
26.03.2022 bis 10.07.2022
Alte Nationalgalerie Berlin
Paul Gauguin (1848 - 1903), Tahitianische
Fischerinnen, 1891
Öl auf Leinwand
71,0 x 90,0 cm
(c) Staatliche Museen zu Berlin, Nationalgalerie
/ Leihgabe der Ernst von Siemens Kunststiftung / Jörg P. Anders
Paul Gauguin (1848-1903), Arearea no Varua Ino.
The Amusement of the Evil Spirit, 1894
© Ny Carlsberg Glyptote
Paul Gauguin (Paris 1848 – 1903 Atuona/Hiva Oa) gehört zu den einflussreichsten Wegbereiter*innen der künstlerischen Moderne, dessen bekannteste Gemälde in den Jahren zwischen 1891 und 1901 auf der Südseeinsel Tahiti entstanden. „Paul Gauguin – Why Are You Angry?“ in der Alten Nationalgalerie betrachtet die Werke Gauguins, die auch von westlichen, kolonialen Vorstellungen von 'Exotik' und 'Erotik' geprägt sind, vor dem Hintergrund aktueller Diskurse und konfrontiert seine Werke mit Positionen zeitgenössischer Künstler*innen.
Gauguin verließ 1891 die Kunstmetropole Paris, seine Frau und fünf Kinder, um sich auf eine spirituelle und künstlerische Suche nach Französisch-Polynesien zu begeben. Hier lebte er mit einer Unterbrechung bis zu seinem Tod 1903. In dieser Phase entsteht unter anderem eines der Hauptwerke Gauguins aus der Sammlung der Nationalgalerie, das Gemälde „Tahitianische Fischerinnen“ von 1891.
Vor dem Hintergrund historischer Vorbilder und postkolonialer Debatten stellt die Ausstellung den von Gauguin selbst erschaffenen Mythos des „wilden Künstlers“ zur Diskussion. Gauguin griff seinerseits bereits auf einen kolonialen Traum vom irdischen Paradies zurück, der ihm zugleich den Aufbruch zu einer völlig neuartigen Kunst ermöglichte. „Paul Gauguin – Why Are You Angry?“ nähert sich Gauguin aus verschiedenen Perspektiven und eröffnet aktuelle Blicke auch durch Werke zeitgenössischer Künstler*innen wie Angela Tiatia (Neuseeland/Australien), Yuki Kihara (Samoa/Japan) oder Nashashibi/Skaer (Großbritannien) und den tahitianischen Aktivisten und Künstler Henri Hiro (Französisch-Polynesien).
Mehr Information www.smb.museum/home/
Copyright Text: smb museum
Dayanita Singh, Museum of Chance, 2013
© Dayanita Singh
18. März 2022 bis 7. August 2022
Seit den 1980er Jahren leistet Dayanita Singh Pionierarbeit auf dem Gebiet der Fotografie und überwindet immer wieder die Grenzen des Mediums. Dancing with my Camera präsentiert die wichtigsten Schaffensphasen im Œuvre der international renommierten Künstlerin – von ihren frühesten Arbeiten bis heute. Die Arbeit Let’s See wird speziell für die Ausstellung im Gropius Bau realisiert und zusammen mit ihren Schlüsselwerken wie den „museums“ präsentiert.
Singhs Schwarz-Weiß-Fotografien schaffen Archive und Räume, die Menschen und Architekturen mit unterschiedlichen Hintergründen und aus verschiedenen Regionen miteinander in Verbindung setzen. Fotografien sind in diesen Werken jedoch nur das Rohmaterial. Singh baut mobile Strukturen aus Teakholz, durch die ihre Bilder neu arrangiert, kombiniert und räumlich neu erlebt werden können; ihre Fotografie beginnt und endet immer mit der körperlichen Erfahrung.
Durch einen Prozess der akribischen und zugleich intuitiven Bearbeitung verwandelt Singh ihre Bilder in Fotoarchitekturen, Montagen und Buchobjekte – immer geleitet von Grundsätzen der Fluidität, Musikalität, Choreografie und Bewegung. Mit ihren tragbaren „museums” und Buchobjekten hat Singh eine Form entwickelt, die gleichzeitig Buch, Katalog und Ausstellung ist. Sie schafft erlebbar dynamische, mobile und zugängliche Museen und Ausstellungen. Mehr Information www.berlinerfestspiele.de
Copyright Text: Gropius Bau Presse und Kommunikation
Vom 4. März bis 29. Mai 2022
Kunsthaus Zürich
Yoko Ono, Wish Tree, 1996/2013Installation view, YOKO ONO: HALF-A-WIND SHOW - A RETROS-PECTIVE, Louisiana Museum of Modern Art, Humlebæk, 7 June – 9 September 2013Photo: Bjarke Ørsted , Courtesy of Louisiana Museum of Modern Art, © Yoko Ono
Fotos © Patricia Sigerist
Yoko Onos Performances und Aktionen der 1960er- und 1970er-Jahre haben Kultstatus erreicht. Im Kunsthaus Zürich werden einige davon reinszeniert und ausgestellt. Die Künstlerin ist an der Konzeption der Ausstellung persönlich beteiligt. Yoko Ono hat sich seit Beginn ihrer Karriere mit wichtigen gesellschaftspolitischen Themen auseinandergesetzt, die auch heute noch von grosser Relevanz sind. Sie engagiert sich seit jeher für den Frieden auf der Welt und setzt sich für feministische Anliegen ein. Ideen spielen dabei immer die zentrale Rolle: Mal formuliert sie diese auf spielerisch-humorvolle Weise, mal ganz radikal, dann wiederum sehr poetisch. Einige Ideen verwandelt sie in Objekte, andere lässt sie immateriell. Dementsprechend vielfältig ist das künstlerische Werk von Yoko Ono. Es umfasst Skulpturen, Arbeiten auf Papier, Installationen, Performances, Film und Musik. Rund 60 davon hat Kunsthaus-Kuratorin Mirjam Varadinis zusammen mit Yoko Ono und ihrem langjährigen Kurator und Freund Jon Hendricks ausgewählt und zu einer Ausstellung arrangiert. Mehr Information www.kunsthaus.ch
Copyright Text: Kunsthaus Zürich
16 March - 22 May 2022
Museo Nacional Thyssen-Bornemisza
Painting images that are impossible to distinguish from reality has been a challenge for artists
of all periods. The ability to deceive the
viewer by making the painted seem real through the
laws of optics and perspective is a visual game
of which the earliest examples are known from
descriptions in Greek literary texts. Since
then, trompe l’oeil has been extensively present in the
arts, particularly flourishing in periods such
as the Renaissance and Baroque, after which it
declined with Romanticism but never disappeared
from the artistic repertoire.
The exhibition Hyperreal. The Art of Trompe l’Oeil, organised with the collaboration of the
Comunidad de Madrid, offers a reassessment of
the genre through more than 100 works of high
quality loaned from museums and private
collections around the world which exemplify the
themes most widely encountered in easel
paintings of this type. The chronological span
encompasses the 15 th to 21 st centuries but the works are presented in terms of content
and
compositional format rather than by date of
execution in order to emphasise the continuity of
the genre, which is still in use today.
Further Information https://www.museothyssen.org/
Copyright Text: Museo Nacional Thyssen-Bornemisza
18. Februar bis 22. Mai 2022
Schirn Kunsthalle Frankfurt
Carlos Bunga, Installationsansicht, © Secession, 2021, Foto: Iris Ranzinger
Das Nomadische bezeichnet Carlos Bunga (*1976) als charakteristisch für sich und seine Arbeit. Instabilität des Lebensraums, Vertreibung und Migration wirken prägend auf das Werk des Künstlers, dessen Mutter wegen des Bürgerkriegs in Angola nach Portugal floh. Bungas architektonische Installationen hinterfragen die Vorstellung von Sicherheit und Gewissheit der menschlichen und materiellen Existenz und setzen ihr die stetige Veränderung als einzige Konstante entgegen. Seine ortsspezifischen Arbeiten verdoppeln den Raum, in dem sie gezeigt werden: Sie stellen sich vor die Mauern, verdecken und verwandeln sie und ermöglichen ein Zwiegespräch der Architekturen. Bunga verwendet für seine monumentalen Werke einfache Materialien wie Kartonplatten und Klebeband. Die Alltäglichkeit des Materials, das meist in Verbindung mit Aufbewahrung und Transport steht, bildet eine Brücke zur unmittelbaren Realität des Lebens. Für die Rotunde der Schirn Kunsthalle Frankfurt entwickelt der Künstler eine neue Installation, die auf die spezifische Architektur des öffentlich zugänglichen Ortes reagiert. Alte Möbelstücke bilden die Grundmauern einer bis unter die Glaskuppel wachsenden Kartonarchitektur. Durch die Begehung des Raums wird dieser aktiviert. Die räumliche Qualität der Arbeit eröffnet eine sowohl körperliche als auch mentale Erfahrung. Besucherinnen und Besucher können sich als lebendiger Teil der Gegenwart zwischen der in Stein gefassten Vergangenheit und der Idee einer möglichen Zukunft bewegen. Bungas Arbeit in der Rotunde tritt so in Dialog mit der Ausstellung „WALK!“, die zeitgleich in der Schirn präsentiert wird und das Gehen in der zeitgenössischen Kunst in den Fokus stellt.
Mehr Information www.schirn.de
Copyright Text: Schirn Kunsthalle Frankfurt
Museum Frieder Burda Baden-Baden
Die Nesseltiere sterben. Überall kommen Korallen durch globale Erwärmung zu Tode. Die in Australien geborenen und in Kalifornien lebenden Schwester-Künstlerinnen Margaret und Christine Wertheim finden sich mit dem Verlust nicht kampflos ab, sondern begegnen ihm mit einer fabelhaften Welt, die in traditionellen handarbeitlichen Techniken entstanden ist: Ihre gehäkelten Riffe schillern und schwelgen in Farben und Formen, die vom Great Barrier Reef inspiriert sind.
Nach dem Vorbild der lebendigen Riffe, denen sie nachstreben, haben die Schwestern ein kooperatives Installationswerk gestaltet, an dem über 20.000 Menschen in fünfzig Städten und Ländern
mitwirkten. Kunst, Naturwissenschaft, Mathematik und gemeinschaftliche Praxis kommen zur Synthese in einer Arbeit, in der die Möglichkeiten der Handarbeit ebenso reflektiert sind wie die
verborgene Geschichte der Nutzung handwerklicher Techniken für die wissenschaftliche Darstellung. Mehr Information www.museum-frieder-burda.de
Copyright Text: Museum Frieder Burda